Pityriasis versicolor

Kleienpilz, Hefepilzflechte, Malassezia furfur

Bei der Hauterkrankung Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte, Hefepilzflechte) handelt es sich um eine weit verbreitet auftretende Pilzinfektion der oberen Hautschicht (Epidermis). Wenngleich harmlos und nicht ansteckend, so wird diese Hautmykose von Betroffenen trotz ansonsten relativ beschwerdefreiem Verlauf durch die kosmetisch-ästhetische Beeinträchtigung als sehr unangenehm empfunden.

Erreger dieser Hautmykose sind Ständerpilze (Basidiomycota) mit der genauen Bezeichnung Malassezia furfur (ehemals Pityrosporum orbiculare, Pityrosporum ovale). Dieser Pilz verbleibt als Hefe in einzelligem Stadium, so dass demzufolge keine Fruchtkörper und kein Mycel gebildet werden. Eine Erkrankung mit Pityriasis versicolor (Malassezia furfur) ist harmlos, eine Ansteckungsgefahr besteht nicht. Die normale Hautflora nahezu jedes Menschen weist Malassezia-Hefen auf, dieser Umstand bietet grundsätzlich keinen Anlass zur Sorge und eine Behandlung ist nicht notwendig, solange keine äußerlich erkennbaren Hautveränderungen sichtbar werden.

Ursachen einer Pityriasis versicolor (Hefepilzflechte)

Warum die zur normalen Hautflora gehörenden Malassezia-Hefen bei einigen Menschen plötzlich durch übermäßige Vermehrung eine sogenannte Hefepilzflechte (Kleienflechte) auslösen und sich pathogen entwickeln, ist bis heute nicht hinreichend erwiesen. Jedoch werden aufgrund der Ergebnisse von Fallstudien Zusammenhänge vermutet, die offenbar entscheidenden Einfluss auf die extreme und rasante Vermehrung von Malassezia-Hefen nehmen. So tritt Pityriasis versicolor insbesondere auf, wenn folgende Kriterien vorliegen:

 

 

Diese Erkrankung wird besonders in tropischen und subtropischen Gebieten beobachtet. In Europa kommt Pityriasis versicolor (Malassezia furfur) vorwiegend in den Sommermonaten vor. Dabei konnten geschlechterspezifisch keine Unterschiede ausgemacht werden, allerdings besteht kontinental ein Unterschied bezüglich der Häufigkeit dieser Hauterkrankung. In gemäßigtem Klima (Europa ? Deutschland)  liegt die Prävalenz bei unter 5 %, wobei man in tropischen Ländern von etwa 30-40 % betroffener Bevölkerung ausgeht.

Symptome und Diagnostik einer Pityriasis versicolor (Malassezia furfur)

Eine Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) entwickelt sich in der Regel über Monate hinweg und verursacht dabei zumeist keine nennenswerten Beschwerden. Außergewöhnlich starker Juckreiz wurde nicht beobachtet, allenfalls stellt sich bei einigen Betroffenen eine gewisse Hautempfindlichkeit ein, die jedoch nicht als besonders störend geschildert wird. Diese Infektionserkrankung lässt sich durch Sichtkontrolle diagnostizieren, sie bildet scharf abgegrenzte, runde oder ovale Flecken auf der Hautoberfläche. Weiter fortgeschritten zeigt sich zumeist ein regelrechter „Pilzrasen“, der sich gegenüber der umgebenden gesunden Haut sichtbar abgrenzt: Der Pilzrasen blockiert physikalisch Licht blockiert, zudem hemmt er toxisch die Melaninproduktion. Die befallenen Hautregionen bräunen nicht oder kaum durch Sonneneinstrahlung, dadurch entstehen weiße, etwa linsengroße Flecken (Maculae), die sich zu einer vergleichsweise landkartenartigen Marmorierung der Haut ausweiten.

Zusätzlich zur Blickdiagnose bestätigen Dermatologen die Diagnose durch Abkratzen von Hautschuppen und deren Begutachtung unter dem Mikroskop. Von Pityriasis versicolor befallene Hautstellen sind als traubenförmige Kugelformationen erkennbar. Um eine gesicherte, anamnestischen Abgrenzung von anderen Dermatomykosen zu erhalten, wird der Umstand herangezogen, dass hier nur geringfügige Juckreiz vorliegt, welcher allenfalls bei Wärme etwas stärker auftreten kann. Prädilektionsstellen sind in der Regel schweißdrüsenreiche Hautareale: Rumpf (vorwiegend die obere Hälfte), die Schultern, der Hals, sowie die Unterschenkel des Betroffen.

Behandlung einer Pityriasis versicolor (Kleienpilz-, Hefepilzflechte)

Als Behandlung einer Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) werden äußerliche Therapien angewendet. Beispielsweise behandelt man mittels eines Shampoos, welches ein Antipilzmittel (Antimykotikum) enthält, falls auch die Kopfhaut betroffen ist. Derartige Shampoos sind ausschließlich in der Apotheke erhältlich und beinhalten zumeist Ketokonazol oder Mikonazol. Ein Shampoo gegen die Kleienpilzflechte muss eine gewisse  Zeit einwirken und wird anschließend gründlich, aber sacht ausgespült.

Um die befallenen Hautstellen zu behandeln, wird eine umfangreiche und vermehrte Körperwäsche empfohlen. Es eignen sich dazu seifenfreie Waschsyndets mit hautneutralem pH-Wert (pH 5,5). Zudem sollte man möglichst auf Kleidung verzichten, welche Synthetikfasern beinhaltet. Baumwollkleidung und auch Leinen sind hier die erste Wahl, weil deren Fasern Schweiß und Feuchtigkeit aufnehmen und somit von der Hautoberfläche abhalten können.

Eine systemische/medikamentöse Behandlung ist bei einer Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) in der Regel nur dann angezeigt, wenn es sich um einen sehr schweren, ausgeprägten Fall handelt. Davon ist jedoch grundlegend nicht auszugehen, diese Fälle kommen eher selten vor.

Nach Abheilen der zuvor befallenen Hautregionen kann die Haut optisch noch für einige Zeit beeinträchtigt bleiben. Die unregelmäßig und unterschiedlich pigmentierte Haut kann sich sogar noch für mehrere Monate nach erfolgreich behandeltem Pilzbefall deutlich von der gesunden Haut unterscheiden. Diese optischen, farblichen Unterschiede lassen jedoch im Laufe der Zeit nach, eine zusätzliche ärztliche Maßnahme ist nicht notwendig.