Solare Keratose, Licht-Keratose
Das Krankheitsbild der aktinischen Keratose beschreibt eine durch Sonnenlicht verursachte chronische Schädigung der verhornten Oberhaut und wird vielfach auch als „weißer Krebs“ bezeichnet. Eine übermäßige Sonnenbestrahlung (UV-Bestrahlung) der menschlichen Haut kann Krebs verursachen, diese Erkenntnisse sind lange bekannt. Eher weniger geläufig ist der Umstand, dass diesem Stadium ein jahrelanger Prozess vorausgeht, bei welchem die Oberhaut schleichend und zunehmend Schaden nimmt, der sich jedoch zumeist erst in der zweiten Lebenshälfte durch Hautläsionen an den vorrangig bestrahlten Körperpartien bemerkbar macht: An den Ohren, der Stirn und Glatze, im Gesicht/an der Nase, auf dem Handrücken, an Unter-/Oberarmen und ggf. an den Beinen.
Die aktinische Keratose wird als Vorbote einer eventuell späterhin auftretenden Hautkrebserkrankung eingestuft und kann in ein Plattenepithel-Karzinom oder auch Spinaliom übergehen. Angesichts dieses Bewusstseins wird deutlich, welchen Stellenwert ausreichende Präventionsmaßnahmen haben – und dies nicht etwa erst im Erwachsenenalter, sondern bereits im Säuglingsalter und demzufolge ab der ersten Berührung mit UV-Strahlen (Sonnenlicht). Kinderärzte und Dermatologen beraten eingehend und umfangreich zu allen Erfordernissen, um Hautschädigungen durch Sonneneinstrahlung bestmöglich entgegenzuwirken.
Man beobachtet das Auftreten einer aktinischen Keratose zumeist ab einem Alter von 50+, wobei Fachreise von einem Aufkommen sprechen, welches europaweit etwa bei 15 % der männlichen und 6 % der weiblichen Bevölkerung liegt.
Symptomatik einer aktinischen Keratose
In der Regel zeichnen sich zunächst sehr kleine, rauhe, unscharf begrenzte und als „rötliche Flecken“ auszumachende Hautveränderungen ab. Liegt jedoch ein bereits fortgeschrittenes Stadium vor, so stellt man weißliche Hautveränderungen fest, deren Farbe sich aufgrund der Vermehrung der Hornhautzellen (Hyperkeratose) bereits verändert hat. Im weiteren Verlauf breiten sich die fleckenartigen Hautveränderungen aus und erfahren zudem eine Umfangsvermehrung. Die Veränderungen werden zunehmend prägnanter und nehmen letztlich eine Gestalt an, welche angesichts der rauhen Wucherungen optisch an Warzen erinnert.
Im Regelfall bleibt eine aktinische Keratose für die Dauer mehrerer Jahre bestehen, wobei das Risiko einer daraus resultierenden Hautkrebserkrankung in Expertenkreisen mit etwa 10 % beziffert wird. Eine spontane Rückbildung der Symptomatik ist nicht ausgeschlossen, tritt jedoch nur ausgesprochen selten auf.
Behandlung der aktinischen Keratose
Je nach individuell vorliegendem Stadium der aktinischen Keratose entscheidet der Dermatologe über eine geeignete Behandlungsmethode. Eine aktinische Keratose ist grundlegend in jedem vorliegenden Falle behandlungs- und beobachtungswürdig. Darüber hinaus wird in fortgeschrittenerem Stadium zumeist eine Entfernung der einzelnen Hautgeschwulste vorgenommen. Dieses kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden:
- Operative Entfernung unter lokaler Anästhesie
- Oberflächenbehandlung mit entweder flüssigem Stickstoff, 5-Fluoruracil-Creme oder Sklerophyllie-Lösung. Podophyllin = Zellgift, entartete Zellen werden abtötet
- Behandlung mittels einer photodynamischen Therapie (PDT). Eine Creme auf Basis von 5-Aminolävulinsäure bildet die Vorbehandlung zur Bestrahlung mit rotem Kaltlicht. Diese Maßnahme kann nach Ablauf einiger Monate wiederholt werden
Betroffenen einer aktinischen Keratose ist in jedem Falle anzuraten, die Haut auch nach einer Behandlung/Therapie sorgfältig vor den schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlen (Sonnenbestrahlung) zu schützen. Dabei sollte der Sonnenschutz mindestens Lichtschutzfaktor 30 aufweisen.
Literaturverzeichnis
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